Wenn von einer Reise nach Portugal die Rede ist, denkst Du an die berühmte Algarveküste oder an wunderschöne Städte wie Lissabon und Porto. Aber ist Dir schon einmal ein Urlaub im Alentejo in den Sinn gekommen? Wenn Du unberührte Landschaften mit einsamen Stränden und spektakuläre Steilküsten liebst, sollte diese großartige portugiesische Region Dein Reiseziel sein. Der Name bedeutet „Jenseits des Tejo“ und meint das Land hinter dem längsten Fluss der Iberischen Halbinsel. Die Region umfasst mehrere Distrikte in Südportugal und ist im Osten begrenzt von Spanien, im Süden von der Algarve und im Westen vom Atlantik.
Im Alentejo fühlst Du Dich wie in eine Zeit zurückversetzt, in der die Natur den Lebensrhythmus bestimmt. Vielerorts bieten natürliche Aussichtspunkte großartige Blicke über die von Olivenbäumen und Korkeichen gesprenkelte Weite der Landschaft. Die Region begeistert mit wunderschönen alten Städten, die einst von mächtigen Burgmauern befestigt waren. Entdecke atemberaubende Naturparks und einen ursprünglichen weißen Strand von fast 50 Kilometern Länge, der sich von der Halbinsel Tróia bis nach Sines erstreckt. Am besten erreichst Du das Gebiet über den Flughafen Lissabon, der etwa 130 Kilometer von Évora, der größten Stadt im Alentejo, entfernt ist.
Zu den schönsten Städten Portugals gehört Évora mit ihrer historischen Altstadt, die seit 1986 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO ist. Entdecke Bauwerke aus der Römerzeit, Gebäude im arabischen Stil oder im klassischen Barock. Bewundere faszinierende historischen Geschäftshäuser und Sehenswürdigkeiten wie den Diana-Tempel oder die Kathedrale.
Ein paar Kilometer von der spanischen Grenze begrüßt Dich die Kleinstadt Castelo de Vide, deren blendend weiße Häuschen sich den Hang eines Hügels hinauf schmiegen. Hoch über ihnen thront als Wahrzeichen der Stadt die Burg aus dem 12. Jahrhundert. Über eine schmale Treppe erreichst Du das gut erhaltene Burggelände, das Dir traumhafte Ausblicke über Stadt und Landschaft bietet.
Von Porto Covo bis zur Algarve erstreckt sich dieser Naturpark mit seinen ursprünglichen Küstenlandschaften. Er bietet wilde, naturbelassene Strände, steile Klippen, kleine Buchten, schroffe Felsen und Biotope, in denen seltene Tier- und Pflanzenarten zu Hause sind.
Unweit der Grenze zu Spanien entdeckst Du das geschichtsträchtige Städtchen Elvas, das aufgrund früherer Grenzstreitigkeiten der am stärksten befestigte Ort Portugals war. Mehrere miteinander verbundene Festungen und Stadtmauern sind so angeordnet, dass sie eine einzigartige Sternform ergeben.
Am Ufer des Flusses Guadiana erreichst Du den bezaubernden Ort Mértola. Weithin sichtbar erheben sich auf einem Hügel Burg und Kirche des Städtchens. Der Weg hinauf ist etwas beschwerlich, doch Du wirst belohnt vom historischen Flair der Burg und einer grandiosen Aussicht. Sehenswert ist auch die Kirche mit ihrer reinweißen Fassade, die im elften Jahrhundert von muslimischen Mauren erbaut wurde.
Im Alentejo finden sich Portugals besterhaltene und bedeutendste Megalithen, auch Großsteingräber genannt. Sie stammen aus der Zeit von 6000 bis 3000 vor Christus und befinden sich in der Gegend um Évora. Eine eigens geschaffene Megalith-Route führt Dich vorbei an allen faszinierenden Megalithgräbern, die aus zwei bis vier Meter großen Steingebilden bestehen.
Im Sommer brauchst Du luftige, bequeme Kleidung und für die kühleren Abende eine Jacke. Ideal sind Trekkingsandalen oder Wanderschuhe. Auch Badesachen, Sonnenschutz und Mückenmittel sollten nicht fehlen. Von Herbst bis Frühjahr werden die Nächte recht kalt, darum sollte dann kuschelige Kleidung nicht fehlen.
An der Grenze zu Spanien erwartet Dich der Stausee von Alqueva, der größte von Menschen erschaffene See Europas. Dank seiner zerklüfteten Ufer hat sich ein Seengebiet von malerischer Schönheit entwickelt. Es lädt zum Baden, Segeln und Angeln. Wunderbar romantisch ist es, mit dem Hausboot über die Wasserlandschaft zu schippern. Von den umliegenden Burganlagen Juromenha, Monsaraz und Alandroal hast Du eine großartige Aussicht über den See.
Das Alentejo begeistert mit Stränden von natürlicher Ursprünglichkeit. Zu den schönsten zählt der kilometerlange breite Sandstrand von Comporta. Dieser Ort verzaubert mit einer Handvoll Häuschen vor der Dünenlandschaft, hinter der sich der feine Sandstrand erstreckt. Beim Blick über die unendlichen Weiten des Atlantiks fühlst Du Dich wie eins mit der einsamen Natur.
Im Alentejo herrscht Mittelmeerklima mit heißen, trockenen Sommern. Angenehm zum Wandern und Radfahren ist es besonders im Mai, Juni, September und Oktober mit 20 bis 25 Grad. Selbst im Winter zeigt das Thermometer tagsüber nicht unter zehn Grad an.
Die dünn besiedelte Region Alentejo macht etwa ein Drittel von Südportugal aus. Sie umfasst fünf Distrikte und erstreckt sich von der spanischen Grenze im Osten, der Algarve im Süden bis zum Atlantik im Westen.
Der größte Schatz des Alentejo ist die weite Naturlandschaft. Verhalte Dich respektvoll gegenüber Natur und Mensch, schrecke keine Tiere auf, bewahre die Pflanzenwelt und hinterlasse vor allem keinen Müll.
Vila Nova de Milfontes, Alentejo, Portugal
Torres Novas, Alentejo, Portugal
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